Die Geschichte der Entstehung von universitären Gästehäusern und Internationalen Begegnungszentren (IBZ)

 

Nicht nur die wissenschaftliche Arbeit an den Universitäten und Forschungseinrichtungen, sondern auch Eindrücke und Erlebnisse aus dem Alltagsleben prägen das Deutschlandbild von ausländischen Gastwissenschaftlerinnen und Gastwissenschaftlern und deren Familien, die zu einem längeren Forschungsaufenthalt nach Deutschland kommen. Hierbei spielt die Wohnsituation eine wesentliche Rolle. Die Alexander von Humboldt-Stiftung hat bereits Anfang der 1960er Jahre die Notwendigkeit erkannt, die Unterbringungsmöglichkeiten und die Integration ausländischer Gäste zu verbessern und hat entsprechende Maßnahmen ergriffen.

Bau der Gästehäuser in den alten Bundesländern

In den Jahren 1963 bis 1973 errichtete die Alexander von Humboldt-Stiftung insgesamt 34 Gästehäuser an 28 Hochschulorten. Das so geschaffene Wohnraumangebot wurde von den Gästen freudig angenommen. Es stellte sich jedoch bald heraus, dass mit der steigenden Zahl ausländischer Gastwissenschaftlerinnen und Gastwissenschaftler in Deutschland auch der Bedarf an Wohnungen weiter anstieg. Außerdem fehlten in den bis dahin errichteten Gästehäusern Gemeinschaftsräume für den fachlichen und persönlichen Gedankenaustausch der ausländischen Gäste untereinander und mit ihren deutschen Kollegen.

Bau der Internationalen Begegnungszentren in den alten Bundesländern

Ab 1974 entstanden weitere 28 Internationale Begegnungszentren der Wissenschaft (IBZ) an 27 Hochschulorten. Sie wurden entweder ganz neu errichtet oder gingen aus bereits bestehenden Gästehäusern hervor, die in IBZ umgewandelt wurden. Im Gegensatz zu den Gästehäusern besitzen die IBZ über die Gästewohnungen hinaus großzügige Begegnungsräume (Seminar-, Konferenz-, Leseräume etc.), die den Gästen für fachliche und persönliche Gespräche und Diskussionen untereinander und mit deutschen Kolleginnen und Kollegen sowie für wissenschaftliche und kulturelle Veranstaltungen zur Verfügung stehen. Darüber hinaus befinden sich in vielen Häusern gemeinschaftliche Fernsehräume, Hobbyräume und Spielzimmer für Kinder, die das Miteinander der Gäste im Alltagsleben fördern.

Bau der Internationalen Begegnungszentren in den neuen Bundesländern

Nach dem Fall der Mauer stand die Alexander von Humboldt-Stiftung vor der Herausforderung, auch in den neuen Bundesländern adäquate Wohnmöglichkeiten für ausländische Gastwissenschaftlerinnen und Gastwissenschaftler zu schaffen. Mit Mitteln des Bundes und der Länder sowie Drittmitteln entstanden in den Jahren 1997 bis 2000 13 weitere IBZ an 12 Hochschulorten in den neuen Bundesländern.

Die Gästehäuser und IBZ sind der Regel so gelegen, dass nicht nur die Forschungsinstitute, sondern auch Schulen, Kindergärten und Einkaufsmöglichkeiten leicht zu erreichen sind. In den Häusern steht den ausländischen Gästen in vielen Fällen ein direkter Ansprechpartner für Fragen, Probleme und Sorgen zur Verfügung. Die persönliche Betreuung vor Ort erleichtert den ausländischen Wissenschaftlern nicht nur die Eingewöhnung in die neue Umgebung, sondern auch in das deutsche Alltagsleben.

Quelle: Alexander von Humboldt-Stiftung